Kleine Stoffkunde für Brautkleider

Bei der Auswahl des Brautkleides spielt auch der Stoff eine große Rolle. Soll es feine Spitze sein, leichter Chiffon oder glatte Seide. In unserem kleinen Stoff-Lexikon haben wir Infos über die gängigsten Stoffe, die bei Brautkleidern Verwendung finden, zusammen gestellt.

Spitze

Spitze gibt es schon seit 500 Jahren und doch ist sie seit kurzer Zeit aktueller denn je. Am bekanntesten ist Brüsseller Spitze, die auch als Königin der Spitze gefeiert wird.Besonders edle Spitze zeichnet sich durch detailreiche Wiedergabe von floralen oder geometrischen Mustern aus. Spitze wird in verschiedenen Varianten eingesetzt. Sie kommt als Randabschluss oder leichte Drapierung an fließenden Linien zum Einsatz.

Total angesagt sind derzeit mit Spitze überzogene Oberteile, Rockteile oder komplette Kleider. Spitze gibt dem Brautkleid einen romantischen, verpielten Touch.

Satin

Satin ist ein sehr festes Material, das bevorzugt bei opulenten Kleidern eingesetzt wird. Satin besticht durch seine fein anmutende und edel glänzende Oberfläche, die in der Regel außen liegt. Der Stoff hat ebenfalls eine matte Seite, die in der Regel nach Innen zeigt. Dieser fließende, seidig schimmernde Stoff wirkt nobel und elegant. Seinem Glanz verdankt der Stoff auch seinen Namen (franz. = seidig, seidenglänzend). Satin schmiegt sich exzellent in jede Form. Es ist hervorzuheben, dass Satin beinahe knitterfrei ist und auch kaum Feuchtigkeit aufnimmt. Es trocknet dadurch sehr schnell und deshalb sind auch keine Schweißflecke zu sehen. Durch sein hohes Gewicht zieht sich der Stoff immer wieder glatt. Flecken können einfach mit Wasser und einem sanften Reiniger direkt ausgewaschen werden.

Organza

Organza ist ein festes, dünnes und sehr transparentes Gewebe mit steifem Griff, das für besondere Effekte an Brautkleidern verwendet wird. Da das Material zugleich fest und griffig, aber auch sehr leicht ist, kann es vielfältig verarbeitet werden. Das glänzende Material, das glitzernd im Licht changiert, kann dem Kleid zugleich Volumen geben und es beschwingt und luftig aussehen zu lassen. Organza wird nicht nur verwendet, um aufgebauschte, voluminöse Röcke zu kreieren, sondern auch um glänzende und robuste Blüten zu formen. Die weich fließende, zarte und  schimmernde Optik kann durch die Verwendung von Seide oder mit synthetischen Fasern wie Viskose und Polyester hergestellt werden. Da das Material aus Seide sehr empfindlich ist, wird es bei Brautkleidern meist aus synthetischen Fasern hergestellt.

Taft

Taft gehört zu den wohl ältesten Stoffarten. Taft wird für Brautkleider mit Raffungen verwendet. Ihn kennzeichnet ein glattes und leichtes Gewebe mit feiner Oberfläche und matter Optik. Je nach Lichteinfall kann ein dezent glänzender Farbwechsel auftreten. Das steife Material wirkt immer luxuriös und ist eine ideale Grundlage für Stickereien.

Taft ist in seiner Struktur recht fest und ebenso umempfindlich, weshalb er sich ideal zur Verwendung als Futterstoff eignet. Er ist etwas leichter als Satin, jedoch mit dem Nachteil, dass er sehr viel leichter knittert

Tüll

Das durchsichtige und netzartige Gewebe ist nicht nur leicht, sondern auch steif und stabil. Dadurch ist es das ideale Material, das Form und Volumen liefern kann und sogar als Grundlage für Stickereien geeignet ist. Feinmaschiger Tüll ist ein romantisches Material das besonders gerne bei Brautschleiern eingesetzt wird. Bei Kleidern wird es für weite, klassische und aufwändig bestickte Röcke verwendet. Reifröcke, Petticoats, Volumenunterröcke oder gar gesamte Brautröcke werden aus vielen Lagen leichtem Tüll gefertigt und schaffen in Kombination mit einer eng anliegenden Korsage eine besonders feminine Silhouette. Tüll wird gewöhnlich aus Polyester hergestellt.

Chiffon

Dieser herrlich leichte, hauchzarte und druchscheinende Stoff besteht meist aus naturbelassener Seide, Baumwolle, Viskose oder Kunstfasern. Seine luftige Leichtigkeit eignet sich besonders für sommerliche, schmal geschnittene Modelle und edel-romantische Kleider. Aufgrund der Transparenz werden hier meist mehrere Lagen übereinander gelegt.

Chiffon fließt herrlich weich, ist jedoch, sofern er aus Seide gefertigt wird, recht knitteranfällig. Kunstfaser-Chiffon ist hier etwas pflegeleichter und weniger empfindlich. Kleider aus diesem Stoff eignen sich besonders für wärmere Tage, da sie luftig fallen und auch in mehrere Lagen gelegt vergleichsweise wenig wiegen.